Die asiatische Küche zeichnet sich vor allem durch ihre enorme Vielfalt an Kräutern, Blattgewürzen und aromatischen Wurzeln aus. Pfannenträgerin Alwina konnte sich bereits selbst ein Bild von den bunten Marktständen, den schwimmenden Verkaufsbooten und der Streetfood-Küche in Thailand und Vietnam machen. Selbstverständlich war hierbei auch Ihre Kamera im Einsatz 🙂
Auch das erste Lieblingsgericht in Deutschland wurde asiatisch. Aus Kardamon, Bockshornklee, Pfeffer, Zimtstangen, Nelken, Korianderkerne, Kreuzkümmel und Chiliflocken entstand die duftende Gewürzmischung Garam Masala für das indische Lieblingsgericht Chicken Curry von Mani und Kanwarjit. Kanwarjit verriet uns, dass die Gewürze in Indien eine zentrale Rolle einnehmen und nach ihren körperlichen Auswirkungen eingeteilt werden. Garam Masala soll eine erhitzende Wirkung auf den Körper haben und das schmeckten wir wahrlich raus. Die ganze Hintergrundstory zu diesem indischen Lieblingsgericht findet Ihr im Blogbeitrag "Die Grüne Pfanne trifft in Stadtlohn auf Chicken Curry".
Ebenso ist das nächste Lieblingsgericht von Asiens geballter Kräuterpower geprägt. Zusammen mit Watcharin kochten wir Laab, ein lauwarmer Fleischsalat mit vielen Kräutern und Reis. Insgesamt ist uns aufgefallen, dass die Essenszubereitung an sich recht einfach ist, die Auswahl und Kombination der Gewürze und Kräuter allerdings etwas Erfahrung braucht. Bevor man wild kombiniert, sollte man sich mit dem Geschmack der oft unbekannten Kräuter, Wurzeln und Pflanzen vertraut machen, denn die machen in jedem Gericht die besondere Note aus.
Die Vielzahl ist so groß, dass wir diesen Köstlichkeiten einen eigenen Blogbeitrag widmen wollen. Allerdings führen wir nur die Kräuter, Blattgewürze und Wurzeln auf, mit denen wir bereits selbst gekocht haben. Die Auflistung stellt aber einen grundlegenden Teil der asiatischen Kräuterküche dar. Durch weiteres Experimentieren und Ausprobieren hoffen wir, dass dieser Beitrag ständig wachsen wird. Immer wieder vorbeischauen, es lohnt sich also 😉
Und wer es hier bis zum Ende des Textes schafft, wird mit einigen tollen asiatischen Rezepten von uns verwöhnt 🙂
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Pak Chi Farang – Langer Koriander
Der lange Koriander ist geschmacklich mit dem für uns bekannten Koriander vergleichbar, nur das der sogenannte Pak Chi Farang noch intensiver ist. Deshalb sollte man bei der Dosierung vorsichtig sein. Die Blätter eignen sich zum Würzen von Currys, Suppen, Salaten und Currypasten. Den langen Koriander erhält man nur in asiatischen Supermärkten. Getrocknet und gemahlen gibt es ihn nicht zu kaufen, auch in Thailand selbst wird er immer nur frisch verwendet. Vom selber trocknen wird abgeraten, da das Kraut zu viel an Geschmack verliert. Besser einfrieren, dann bleibt der Geschmack erhalten.
Pak Chi – Frischer Koriander / Rak Pak Chi – Korianderwurzel
Frischer Koriander ist nicht umsonst das beliebteste Kraut in Asien, längst hat es auch den europäischen Gaumen um den Finger gewickelt und steigert den jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch. Koriander besitzt einen starken, leicht zitronigen Eigengeschmack, der sich bestens für Salate, Currys und vor allem Sommerrollen eignet. Die Stiele können roh verzehrt oder fein gehackt in allen Gerichten Verwendung finden. Bei der Herstellung von Currypasten können sie ebenfalls mitgestampft werden. Genau wie die Stiele verhalten sich die Korianderwurzeln. Sie können ebenfalls für Pasten und Currys verwendet werden.
Neben den frischen Blättern und Wurzeln gibt es noch die getrockneten Korianderkerne. Dieses Gewürz gibt es auch in gemahlener Form im asiatischen Supermarkt.
Bai Makrut – Kaffirlimettenblätter
Kaffirlimettenblätter riechen intensiv nach Zitronengras und Limette. Frisch erhält man sie nur in asiatischen Supermärkten, aber das auch nicht immer garantiert. Jedoch sind die getrockneten Blätter durchaus zu empfehlen, da der intensive Geschmack kaum verloren geht. Diese findet man bereits in gut sortierten Supermärkten. Hauptsächlich werden die Blätter für Currys verwendet, meistens reichen schon zwischen 2 und 4 Stück pro mittelgroßen Topf. Fein gehackt können die Blätter auch in Salate gegeben werden.
Vap Ca
Vap Ca schmeckt leicht säuerlich und zitronig, ein Mix zwischen Koriander und dem uns bekannten Sauerampfer. Bekannt ist das Kraut aus Japan, wird aber im gesamten asiatischen Raum, als gedämpfte Gemüsebeilage oder als Zutat von Salaten, verzehrt. In Vietnam ist es üblich, dass die Blätter in die Sommerrollen gewickelt werden.
Pak Gui Chai – Schnittknoblauch
Schnittknoblauch ist auch unter chinesischer Schnittlauch oder Thaischnittlauch bekannt. Die langen dünnen Stängel sind nicht mit dem für uns bekannten Schnittlauch vergleichbar. Wie der Name bereits sagt, schmeckt das Kraut nach Knoblauch und ist dem uns bekannten Bärlauch ähnlich. Schnittknoblauch wird häufig wie Gemüse für Wok-Gerichte oder Salate verwendet. Auch bekannt sind die langen Stängel von den traditionellen, vietnamesischen Sommerrollen, die an einem Ende des gerollten Reisblatts ein Stück herausragen.
Bai Horapa – Thaibasilikum
Thaibasilikum ist mit dem uns bekannten Basilikum nur annähernd vergleichbar. Sehr intensiv im Geschmack, zusätzlich schmecken die Blätter leicht nach Anis und Lakritz und sind daher etwas süßlich. Deswegen steht oft zusätzlich auf der Packung „sweet“. Es gibt auch noch einige weitere asiatische Basilikumsorten. Für die Zubereitung werden die Blätter vom Stängel gezupft und in Salate gegeben. Eigentlich gehören sie in fast jedes asiatische Gericht, ob Curry, Sommerrollen, Suppen etc.
Sa Ra Nae – Thai Minze
Der Unterschied zu den europäischen Minzarten ist der mildere Geschmack. In Thailand gehört das Kraut zur Küche wie die Luft zum Atmen. Ob zu Fleisch, Kokosmilch-Gerichten, Suppen, Salate oder Tees – die Minzblätter kommen in vielen Speisen hinein und werden zudem oft als frische Beilage gereicht.
Krachai – Fingerwurz oder Chinesischer Ingwer (Krachai)
Krachai ist eine ca. bis zu 50cm hoch wachsende Pflanze, deren Wurzeln vor allem in der thailändischen und laotischen Küche Verwendung finden. Die Wurzeln sehen aus wie lange, dünne Finger – deshalb auch der Name Fingerwurz. Geschmacklich lässt sich die frische Wurzel mit Ingwer oder Galgant vergleichen, nur das sie von allen drei Sorten am Mildesten ist. Wir haben es für die Füllung unserer köstlichen Wan Tans und Frühlingsrollen verwendet.
Galgant
Wird auch als Thai-Ingwer bezeichnet und zählt zu den Ingwergewächsen. Galgant ist mit dem Geschmack des Ingwers durchaus vergleichbar, nur etwas milder. Galgant kann im Mörser zerstoßen und als Paste zum Curry gegeben werden. Feingehackt oder in Scheiben geschnitten, eignet es sich ebenfalls zum Anbraten oder Mitbraten in Currys, Suppen und Co.
Ton Hom – Thai Frühlingszwiebel
Die Frühlingszwiebel ist allseits in Deutschland zu finden. Die Thai Frühlingszwiebel unterscheidet sich kaum von der uns bekannten, außer dass sie in ihrer Form zarter ist und dünnere Stängel aufweist. Zudem ist die Thai Frühlingszwiebel etwas milder im Geschmack und wird in Curry, Woks und Salate gegeben.
Zitronengras
Wenn die äußeren, harten Blätter des Stängels entfernt werden, kann das Innere fein gehackt und in Salate gegeben werden. Oft ist es aber so, dass das Zitronengras lediglich zum Würzen von Speisen verwendet wird. Dafür wird es in Suppen und Currys mitgekocht. Auch zum Marinieren von Fisch oder Tofu eignet es sich besonders: dazu einfach fein gehacktes Zitronengras mit Sojasauce und weiteren Gewürzen und Kräutern verrühren und über den Fisch bzw. Tofu geben. Für ein paar Stunden oder über Nacht im Kühlschrank einziehen lassen.
Rezepte mit asiatischen Kräutern
Wir haben bereits fleißig mit der asiatischen Kräuterwelt experimentiert und Euch hier eine Auswahl unserer persönlichen Highlights der asiatischen Küche, made by Pfannenliebling :), zusammengestellt. Der absolute unantastbare Höhepunkt stellt selbstverständlich das Lieblingsgericht "Laab" von Watcharin dar. Wir werden noch lange üben müssen, um dieses Gefühl zum Würzen und Abschmecken zu erhalten. Aber wir bleiben dran und lassen Euch Teil haben an unseren Erfahrungen 🙂 Und nun guten Hunger und viel Freude beim Nachkochen oder wie wir zu sagen pflegen: Pfannomenales Kocherlebnisse und bleibt würzig 😉
... liebt die kulinarischen Dinge der Welt. Seit sie groß genug war in die Töpfe auf dem Herd zu luken, ließ sie die Leidenschaft für gutes Essen nicht mehr los. Essen ist für sie als Archäologin, Geschichts- und Museumswissenschaftlerin auch immer ein interessantes Forschungsfeld.
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