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Hannover Teil 2!
Wie ihr euch wahrscheinlich erinnern könnt, haben wir euch im März Sara aus Hannover mit ihrem südafrikanischen Lieblingsgericht Bobotie vorgestellt. Ahmed, ein guter Freund von Sara und ebenfalls begeisterter Hobbykoch, war mit von der Partie und schwärmte uns ebenfalls von seinem Lieblingsgericht Moussaka vor. Während seiner Schwärmereien über den aus dem arabischen Raum stammenden Auflauf mit Auberginen lief uns bereits das Wasser im Mund zusammen. Und da an diesem Wochenende noch genügend Zeit war und wir unser gesamtes Kameraequipment im Gepäck hatten, einigten wir uns auf den nächsten Tag zum gemeinsamen Moussaka kochen. Da Ahmed großen Wert auf ein ausgiebiges Frühstück legt, das wohl auch ein wenig durch seine Wurzeln herrühren dürfte, wollte er uns aber noch vor Drehbeginn mit seinen morgendlichen Köstlichkeiten verwöhnen. Na damit hat sich aber jemand ganz schnell einen großen Platz in unseren Pfannenherzchen gesichert 😉 Aber wer würde da auch schon nein sagen.

Typisches ägyptisches Frühstück: Falafel, libanesisches Fladenbrot mit Foul und Tahina-Sauce
Das Ägyptische Essen mit Nebenspeisen
Zum Frühstück gab es Falafel, libanesisches Fladenbrot sowie zwei Dips: Foul und Tahina-Sauce. Im Blogbeitrag findet ihr alles rund um das ägyptische Essen. Dem ein oder anderen dürfte bei den genannten Gerichten bereits klar sein, wo Ahmeds Wurzeln liegen, nämlich in Ägypten. Dort wird sehr viel und ausgiebig gefrühstückt, das Mittagessen wird dann größtenteils ausgelassen. Erst ab dem späten Abend wird wieder ordentlich aufgetischt. Aber jetzt erstmal kurz zu Ahmed: Ahmed ist 33 Jahre, wurde in Kairo geboren und kam im September 2006 nach Deutschland. In Kairo studierte er im Bachelor Elektronik und Nachrichtentechnik auf Englisch und erhielt anschließend ein Akademikerstipendium für zwei Semester mit Deutschunterricht in Gizeh. Dort konnte er sogar von seinem Studentenzimmer die Pyramiden von Gizeh in weiter Ferne erkennen. Die letzten beiden Semester absolvierte er dann in Deutschland im Mechatronik-Studiengang und ist nun in Hannover fest verwurzelt. Seine Familie lebt jedoch in Kairo, mindestens einmal im Jahr versucht er seinem Herkunftsland einen Besuch abzustatten.

Ahmed in Ägypten
Mit den Jahren ist Deutschland zu Ahmeds Heimat geworden. Er erzählte uns, dass er bei seinen Besuchen in Ägypten schon einmal starkes Heimweh nach Deutschland hatte, es andersrum aber gar nicht vorkäme. Doch das ägyptische Essen zählt zu seinen absoluten Favourites. Er liebt die Gewürzkombinationen, das Zusammenspiel von Gemüse und Fleisch in einem Topf sowie die vielen kleinen Nebenspeisen, die sich auf dem gesamten Tisch verteilen. In Ägypten gibt es weniger Vorspeisen, sondern mehrere kleine Gerichte, genannt Nebenspeisen. So besteht der Tisch oft aus einer Fülle an Falafel, Taamiyya (frittierte Gemüsebällchen), Hackfleischspießen, gegrilltem Fleisch, Reis mit Linsen, Gemüse und viel Brot.

Voll gedeckter ägyptischer Tisch mit typischen Nebenspeisen
Die Ägypter lieben ihr Brot, es heißt A’esch (Aisch), was auch das Wort für Leben ist. Die Bezeichnung deutet auf die Wichtigkeit des Brotes im nordafrikanischen Staat hin. Ahmed erklärte uns, dass es das typisch ägyptische Fladenbrot leider nicht in Deutschland zu kaufen gibt. Es ist dünner als das türkische aber etwas dicker als libanesisches Fladenbrot. Eben etwas ganz einzigartiges. Um einen Teil der ägyptischen Küche auch in Hannover genießen zu können, brachte sich Ahmed das Kochen selbst bei. Eigentlich geschah es im Beisein seiner Mutter, die auf einem Tablet zu sehen auf der Küchenzeile stand und jeden Handgriff genau anweisen musste. Die neue Technik mit der digitalen Mama machte es also möglich, dass Ahmed nicht nur sein Lieblingsgericht, sondern auch viele weitere ägyptische Speisen zubereiten kann.

Ägyptisches Fladenbrot "A’esch"
Katzenohr & Mama
Nun waren wir noch mehr auf Ahmeds Lieblingsgericht gespannt, denn die Rezepte einer jeden Mutter sind doch immer wahrhaft köstlich. 🙂 So verbindet er auch sein geliebtes Moussaka mit seiner geliebten Mutter. Bereits als Kind stand Ahmed mit seiner Schwester vor der Küchentür mit einem Stück Fladenbrot bewaffnet, um endlich das Fleisch, die Gewürze und Sauce aufsaugen zu können. Ein eigenes Gedeck mit Teller und Besteck ist in Ägypten überwiegend in Restaurant zu finden, im familiären Bereich werden die vielen kleinen Nebenspeisen und Gerichte zusammen mit einem „Katzenohr“ in den Mund gesteckt. Die kleinen abgerissenen Stücke vom Fladenbrot werden als ein Katzenohr geformt, um so möglichst viel der Speisen aufzunehmen.
Das Lieblinsggericht Moussaka à la Ahmed
Um endlich in den Genuss des Moussakas zu kommen, legten wir bereits morgens los, auch weil Ahmed am Mittag noch ein Handballspiel hatte und wir unbedingt zuschauen wollten. Sport ist, neben Reisen und Kochen, seine große Leidenschaft. Bereits in Ägypten spielte er viele Jahre Handball und fand auch einen Verein in Hannover, in dem er seinem Hobby regelmäßig nachkommt.

Unser sportbegeisteter Ahmed
Die Auberginen schnitten wir bereits am Abend zuvor in Scheiben und bestreuten sie mit Salz. So konnten die Auberginen genug Wasser ziehen, d.h. die Bitterstoffe werden entzogen. Falls ihr mehr zu dieser vielfältigen Gemüsesorte erfahren möchtet, haben wir den Blogartikel die Aubergine im Portrait im Repertoire. Die weich gewordenen Auberginenscheiben wurden dann nach und nach in reichlich Öl angebraten.

Die leckersten Auberginen der Welt 🙂
Auch so schon ein unglaublicher Genuss. Der Tartar (Hackfleisch ohne Fett) wurde angebraten, hinzu kamen Jalapenos, Zwiebeln und Knoblauch. Á la Ahmed wird das Gericht noch mit Schafskäse und Brokkoliröschen getoppt. Seine Geheimzutat ist eine ägyptische Gewürzzubereitung, „All Purpose Seasoning“. Darin enthalten sind Knoblauch, Basilikum, Petersilie, Bohnenkraut, Thymian, Kreuzkümmel, Schwarzer Pfeffer, getrocknete Zwiebel und getrockneter Salbei. Nach 20 Minuten im Backofen konnte dann auch endlich gegessen werden. Es geht einfach nichts über gebratene Auberginen in Kombination mit Hackfleisch, Tomatensauce und Käse überbacken. Eine unwiderstehlich gelungene Moussaka-Version á la Ahmed, die in uns den Wunsch weckt, unbedingt dieses Land zu bereisen.

Moussaka-Version á la Ahmed
Eine kulinarische WhatsApp-Reise durch Ägypten
Wenige Tage nach unserem Drehtag reiste Ahmed für zwei Wochen nach Ägypten und nahm uns per Whatsapp mit auf seinen kulinarischen Trip. Jeden Tag wurden wir mit den leckersten Speisen, leider nur per Bild, versorgt. Jedoch lernten wir viel über die ägyptische Küche und so entstand der Artikel zum ägyptischen Essen. So ist aus unserem Kocherlebnis eine tolle Freundschaft entstanden. Ahmed ist ein unglaublich sympathischer Typ, der uns mit seinen Worten auf eine faszinierende Reise genommen hatt. Ein tolles Wochenende an dem wir Ahmed hätten stundenlang zuhören können, viel lachten und eine Freundschaft entstand, die über unser gemeinsames kulinarisches Interesse hinausgeht. Eine gemeinsame Reise (vielleicht nach Ägypten) ist zumindest schon einmal besprochen worden. Eine Möglichkeit, um auch der Frau auf dem Tablet (Ahmeds Mama) live zu begegnen 😉

Unsere kulinarische WhatsApp Reise durch Ägypten
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Lieblingsgerichte verbinden, das passiert, wenn man mal wieder über den Pfannenrand schaut! Danke lieber Ahmed: du bist ein so netter, fröhlicher, lustiger und spannender Mensch, den wir in unser Pfannenherz geschlossen haben!

... liebt die kulinarischen Dinge der Welt. Seit sie groß genug war in die Töpfe auf dem Herd zu luken, ließ sie die Leidenschaft für gutes Essen nicht mehr los. Essen ist für sie als Archäologin, Geschichts- und Museumswissenschaftlerin auch immer ein interessantes Forschungsfeld.
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