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Ein kulinarisch scharfes und würziges Abenteuer
Sri Lanka – Ein Schlemmerparadies inmitten des Indischen Ozeans. Die Küche Sri Lankas lebt vor allem von dem, was so zahlreich auf der Insel wächst. Importgüter sind teuer und deswegen bestehen die Speisen hauptsächlich aus Sri Lankas eigenen kulinarischen Schätzen. Da wäre in erster Linie die große Bandbreite an Obst und Gemüse zu nennen; und dabei ist schon hohe Abwechslung garantiert. Am häufigsten wird die bunte Pracht an Obst- und Gemüsesorten in den nur allzu beliebten Currys verwendet. Serviert mit Reis ist es das Standardgericht Nummer 1 bei den Einwohner_innen der Insel. Die Sri Lanker_innen essen bereits zum Frühstück gern Reis und Curry.
Als Vorspeise oder Snack zwischendurch gibt es an so gut wie jeder Straßenecke Teigtaschen mit unterschiedlicher Füllung, ob süß oder herzhaft. Letztere haben eines gemeinsam: die Schärfe. Nicht ganz so scharf wie indisches Essen, doch fordert es den europäischen Gaumen ganz schön heraus. Da bringen einen nicht nur die Temperaturen ins Schwitzen 😉
Wir haben uns die Grüne Pfanne geschnappt und uns knapp vier Wochen durch die Küche Sri Lankas geschlemmt 😉 Dieses Wissen und unsere entdeckten Schätze und Köstlichkeiten möchten wir nun mit Euch teilen. Begebt Euch mit Pfannenliebling auf ein würziges und scharfes Abenteuer 😉
Currys
Denken wir an Sri Lanka, denken wir automatisch an „Rice & Curry“. Dieses bildet das klassische Hauptgericht überall auf Sri Lanka. Hierbei wird gekochter Reis mit Gemüse und Fleisch oder Fisch gegessen. Ist kein Fleisch im Curry, so ist eigentlich jedes Curry vegan. Gemüse und Obst, Gewürze und Kräuter sowie frisch zubereitete Kokosnussmilch bilden die Bestandteile der milden bis würzig-scharfen Currys.
Bei einem Kochkurs in Ella lernten wir von der Köchin Madu die Zubereitung von sechs verschiedenen, veganen Currys. Jedes hat seine ganz eigene Zusammensetzung von Gewürzen. Wir haben fleißig mitgeschrieben, damit ihr diese wunderbaren Gerichte nachkochen könnt.
Weitere, viel verwendete Gemüsesorten sind Tomaten, Paprika, Zwiebeln und Bittergurken. Letztere werden vor dem Verzehr die Bitterstoffe durch Salz entzogen.
Im Hochland, vor allem in der Gegend um Nuwara Eliya findet man vor allem die Gemüsesorten, die überwiegend in Großbritannien verzehrt werden. Die Engländer brachten zu ihrer Kolonialzeit sämtliche Keimlinge mit und bauten im sogenannten „little England“ (Nuwara Eliya) ihre heimischen Gemüsesorten an. Dazu zählen vor allem Weißkohl, Wirsing, Möhren, Blumenkohl und Kartoffeln.
Außerdem gibt es eine Vielzahl an Fisch- und Fleischcurrys, dabei wird meistens Hühnchen verwendet. Ein Chicken-Curry, allerdings indischen Ursprungs, haben wir ebenfalls von unseren Indern Mani und Kanwarjit im Repertoire, die im Doppelpack ihr Lieblingsgericht mit einigen Beilagen zauberten.
Milinda aus Galle, der für Pfannenliebling sein Lieblingsmenü "Rice&Curry" präsentierte, zeigte mir die Zubereitung von drei weiteren Currys, die ich Euch nicht vorenthalten möchte.
Traditionell essen die Einwohner_innen Sri Lankas ihr „Rice & Curry“ mit der rechten Hand. Die linke Hand gilt als unrein. Daher wird auch zu jeder Mahlzeit eine große Schale Wasser gereicht, damit die Finger anschließend gesäubert werden können.
Curry to go
Selbstverständlich gibt es das Standardgericht Nummer 1 auch zum Mitnehmen. Bereits fertig abgepackt in Folie und Zeitungspapier liegt es an Bahnhofsbuden oder Bäckereien zum Kauf bereit. Markiert mit „C“ für Chicken oder „F“ für Fish, hat man die Qual der Wahl. So wird unterwegs oder im Zug das Curry-Paket aus der Tasche gekramt und verzehrt. Achtung, das Curry to go wird fast ausschließlich von Einheimischen gekauft und ist daher von vornherein scharf gewürzt.
Lamprais
Lamprais ist ein sehr weit verbreitetes Gericht und ein traditionelles Mittagessen der ländlichen Bevölkerung. Es besteht aus verschiedenen Zutaten, welche in Bananenblätter serviert werden. Der gewünschte Inhalt (meist Gemüse, Sambol, gekochte Eier und etwas Fleisch oder Fisch) wird auf ein vorgewärmtes Bananenblatt gelegt und mit Reis gegessen.
In Kandy trafen wir rein zufällig auf dieses weit verbreitete Essen. Wir landeten abends in einem kleinen einheimischen Imbissstand. Da wir die Speisekarte nicht lesen konnten, zeigten wir einfach mit den Fingern auf ein Gericht und waren dann mehr als begeistert, als dieses ziemlich pompös im Bananenblatt angerichtete Essen schließlich auf unserem Tisch serviert wurde. Wir sind schon echte kulinarische Glückspilze 🙂
Kiribath
Kiribath ist ein traditionelles Gericht, das aus Reis und Kokosmilch hergestellt wird. Kiribath ist nicht mit unserem Milchreis zu verwechseln, da er eher salzig und nicht süß schmeckt. Kiribath zählt zu den wichtigsten Gerichten für feierliche Gelegenheiten, wie buddhistische Zeremonien oder dem singhalesischem Neujahr. Gereicht wird das in Quadrate geschnittene Kiribath auf einem Bananenblatt oder einer flachen Platte.
Watalappan
Sri Lanka hat auch einige Süßspeisen im Repertoire. Dabei ist Watalappan wohl die bekannteste. Ein Dessert, das aus den ländlichen Gegenden Sri Lankas stammt. Diese Speise besteht aus Palmzucker oder -honig, Eiern, Kardamom, frischer Kokosmilch sowie gehackten Cashewnüssen. Wir haben diese Nachspeise zum ersten Mal über den Dächern von Colombo probiert. Ein echter Genuss für alle Naschkatzen unter uns 😉
Typische Beilagen
Als Beilage gibt es fast immer Reis. Dieser gilt als wichtigstes Grundnahrungsmittel im gesamten asiatischen Raum. Auf Sri Lanka werden überwiegend drei Sorten serviert. Darunter weißer, roter und grauer Reis. Wer mehr über Reis erfahren möchte, sollte sich unbedingt die Seite https://www.reishunger.de anschauen. Sehr lohnenswert!
Neben Reis, servieren die Einheimischen auf Sri Lanka gerne auch Dhal, Pickles, Sambol & Chutney. Bei Pickels handelt es sich um in Essig eingelegtes Gemüse oder Obst. Was sich hinter den anderen Begriffen verbirgt erklären wir im nachfolgenden Abschnitt.
Dhal
Wenn viele kleine Gerichte serviert werden, ist Dhal meistens dabei. Als häufigstes Beilagengericht werden die gekochten Linsen bereits morgens, meist zu String Hoppers, serviert.
Coconut-Sambol (Pol-Sambol)
Bei Coconut-Sambol oder Pol-Sambol handelt es sich um eine typische und traditionell scharfe Beilage aus Sri Lanka. Es besteht aus frischen Kokosraspeln, Limettensaft, Chiliflocken, Chilipulver, Tomaten, Chilis, Zwiebeln und Knoblauch. Coconut-Sambol wird oft zusammen mit „Rice & Curry“ gereicht. Die Zubereitung ist super einfach und das Ergebnis macht süchtig!
Zutaten Coconut-Sambol
150g frische Kokosraspeln
½ TL Chiliflocken
½ TL Chilipulver
½ TL Pfeffer
1 Limette
1 Tomate
1 grüne Chili
1 Zwiebel
2 Knoblauchzehen
Thosai-Sambol
Bei Thosai-Sambol handelt es sich um eine kokoslastige und scharfe Sache. Und in Kombination mit der Säure der Tamarinde einfach nur göttlich.
Zutaten Thosai-Sambol
45 g Tamarindenpaste
0,5 - 1 Tasse warmes Wasser
4 grüne Chilischoten
2 Knoblauchzehen, zerdrückt
1 TL zerdrückter Ingwer
2 TL Kurkuma-Pulver
1 TL Salz
1 Tasse Kokosnuss - frisch oder getrocknet
Lunu Miris
Lunu Miris ist ein Zwiebel-Chili-Sambol, das bevorzugt zum Frühstück zu Egg Hoppers gegessen wird. Lunu Miris besteht aus getrockneten roten Chilis, Zwiebeln, Salz und Limettensaft. In einem Mörser werden alle Zutaten zum fertigen Sambol zerdrückt.
Zutaten Luni Miris
1 Tasse geschälte kleine Schalotten
3-4 getrocknete rote Chilischoten
Saft einer Limette
Salz
Katta-Sambol
Beim Katta-Sambol werden zum Lunu Miris einfach noch Trockenfische (Maldive fish chips) hinzugegeben und mitgemörsert.
Zutaten Katta-Sambol
1 Tasse geschälte kleine Schalotten
3-4 getrocknete rote Chilischoten
1 TL Trockenfisch (Maldive fish chips)
Saft einer Limette
Salz
Onion-Sambol
Wie der Name bereits verrät, handelt es sich hierbei um eine Zwiebel-Mischung. Diese gab es bei Chamara und seinem Lieblingsgericht „Hoppers und Coconut Rotti mit Onion Sambol und Pancakes“. Der Zucker verleiht dem Ganzen eine gewisse Süße und passt perfekt zu Coconut Rotti und Hoppers zum Frühstück. Der Unterschied zu Lunu Miris, ebenfalls ein Zwiebel-Chili Sambol, ist, dass beim Onion-Sambol die Zwiebeln angebraten werden.
Zutaten Onion-Sambol
8 kleine rote Zwiebeln
1 TL Chiliflocken
1 TL Salz
2 TL Zucker
Kokosöl zum Anbraten
Seeni-Sambol
Seeni heißt auf Singhalesisch Zucker und hierbei handelt es sich um ein süßes Zwiebel-Sambol, das zusammen mit gemahlenem Kardamom, gemahlenem Zimt, Curryblättern, Chiliflocken, Salz, Zucker und Trockenfisch (Maldive fish chips) vermixt wird.
Zutaten Seeni-Sambol
4 große Zwiebeln
3 Kardamomkapseln
1,5 cm Zimtstange
8 Curryblätter
etwas Öl
1-3 TL Chiliflocken
1 TL Trockenfisch (Maldive fish chips)
1 TL Salz
2 TL Zucker
Chili-Sambol
Da jeder einen unterschiedlichen Schärfegrad bevorzugt, ist das Abschmecken des Gerichts nicht so einfach. Um dem Ganzen zu entgehen, sollte man das jeweilige Gericht eher milder kochen und das Chili-Sambol als Beilage dazustellen. So kann jeder individuell nachwürzen und sich an seinen ganz eigenen Schärfegrad herantasten.
Zutaten Chili-Sambol
2 große Zwiebeln
2 Knoblauchzehen
10 Curryblätter
1 TL ungeröstetes Chilipulver
Salz und Pfeffer
Saft zweier Limetten
1 grüne Chili
Chutney
Chutney ist eine süß-scharfe Variante der Marmelade, die meist zu herzhaften Gerichten auf Sri Lanka gereicht wird. Ihre Beschaffenheit reicht von flüssig über cremig bis hin zu pastös. Wir haben bereits einige Chutney-Rezepte auf Pfannenliebling veröffentlicht. Klickt Euch durch und taucht ein in eine fruchtig-würzige Angelegenheit 😉
Brot in Sri Lanka
Wenn ihr auf Sri Lanka seid und Beethoven’s bekannte Melodie „Für Elise“ hört, solltet ihr unbedingt auf den unüberhörbaren mobilen Brotverkäufer warten. Der sogenannte Chum Pan versorgt euch mit verschiedenen Teigtaschen, süßen Milchbrötchen oder gezuckerten Brotstangen. Doch das gesamte sri-lankische Brotsortiment hat er nicht in seinem Kasten verstaut, doch wir haben mal versucht einiges aufzulisten.
Paratha
Paratha ist eine Art Fladenbrot auf Sri Lanka. Der Teig besteht aus mehreren Schichten und wird auf einer heißen Platte ausgebacken. Für uns Pfannenträgerinnen ist Paratha ein wahrer Genuss, ob pur gegessen oder mit Joghurt und Früchten.
Rotti
Wir haben einige Tage auf Sri Lanka gebraucht um zu verstehen, was sich hinter der Bezeichnung Rotti verbirgt. Diesen Begriff findet man an jeder Straßenecke. Dabei gibt es ein Rotti-Restaurant, ein Rotti-Shop oder Rotti-Stände, die unterschiedliche Rotti-Varianten anbieten. Wir haben uns einfach durchprobiert und siehe da, Rottis sind einfach nur gefüllte Paratha-Brote. Herzhafte Rottis werden mit Gemüse und Hühnchen gefüllt.
Kottu Rotti
Kottu steht in Sri Lanka für gehacktes Rotti und ist ein sehr populäres Gericht auf der ganzen Insel. Hierbei wird ein Rotti bzw. das Paratha-Brot zusammen mit Currys oder anderem Gemüse und Fleisch gehackt. Dieses metallische Trommelgeräusch ist allgegenwärtig auf Sri Lanka und sollte man Hunger nach einem Kottu Rotti verspüren, muss man einfach nur diesen Hack-Geräuschen folgen 😉
Papadams
Papadams sind klein, knusprig und können ähnlich wie Kartoffelchips regelrecht süchtig machen. Es handelt sich hierbei um dünne, frittierte Fladen aus Kichererbsen-, Linsen- und Reismehl. Sie werden in Sri Lanka entweder als Snack, als Beilage zu Currygerichten oder zu einem Chutney gegessen.
Die kleinen runden Cracker kauft man in Deutschland am besten in einem asiatischen Supermarkt. Die Papadams werden in einer Pfanne mit reichlich Öl für einige Sekunden frittiert, bis sie etwas aufgehen.
Fingerfood & Teigtaschen
Wir sind die absoluten Teigtaschenverfechter und lieben jede Zubereitungsart. Sri Lanka hat ein großes Teigtaschen-Repertoire und wir mussten uns durch das ganze Sortiment schlemmen 😉 Hier eine kleine Auswahl an Teigtaschen und sonstigen Leckereien, denen wir auf unserer Reise begegnet sind.
Samosas
Samosas sind kleine dreieckige Teigtaschen, die mit einer Fleisch- oder Gemüsefüllung gefüllt sind und frittiert werden.
Rotti-Teigtaschen
Ein Rotti-Teig wird hierbei mit einer Gemüse- oder Fleischfüllung belegt und zu einer Dreieckstasche gefaltet. Anschließend werden die Teigtaschen von allen Seiten scharf angebraten. Rotti-Teigtaschen werden überall auf Sri-Lanka angeboten und durften bei uns bei keinem Ausflug fehlen 🙂
Und falls sich einer mal selber an diese Teigtaschen wagen möchte, der sollte sich folgendes Video der Zubereitung einfach anschauen.
Fish Cutlets
Fish Cutlets sind leckere Fingerfood-Snacks aus Sri Lanka, die gerne als Beilage zum Mittag- oder Abendessen serviert werden. Außen knusprig und Innen mit einer zarten und gewürzten Kartoffel-Makrelenfüllung, sind diese Bällchen ein begehrtes Gut auf jedem Fest! Fish Cutlets werden in der Regel aus Fischkonserven hergestellt. Makrelen sind in Sri Lanka weit verbreitet und finden daher in einem klassischen singalesischen Fish Cutlets-Rezept auch Verwendung.
Sri Lanka Rolls
Diese runden Teigtaschenrollen werden an vielen Straßenständen angeboten und schmecken wie scharfe Frühlingsrollen. Diese Rollen werden in Ei und Paniermehl paniert und in reichlich Öl goldbraun ausgebacken. In Kandy haben wir eine Chili-Kartoffelfüllung probiert, eine sehr sehr scharfe Angelegenheit 🙂
Ulundu Vadai
Die frittierten Teiglinge werden aus dem Mehl der sogenannten Urdbohne hergestellt, ähnlich der Hülsenfrüchte oder Mungbohnen. Zu dem Mehl kommen Zwiebeln, grüne Chili, Curryblätter, Ingwer, Salz, Wasser und Öl. Der Teig wird wie ein Donut geformt und im heißen Öl ausgebacken.
Lavariya
Lavariya ist ein sehr bekannter und beliebter Snack auf Sri Lanka, der gerne zum Frühstück oder zu einer Tasse Tee gegessen wird. Diese gedämpften Teigtaschen bestehen aus einer gekochten süßen Jaggery (Rohrzucker)-Dhal-Füllung und einer String Hoppers Hülle. In diesem Video könnt ihr euch die Zubereitung anschauen.
Parippu Vada
Parippu Vada sind vegane Linsenbratlinge, die aus Kichererbsen oder gelben Linsen hergestellt werden. Sie zählen zum Street Food Sri Lankas und werden für kleines Geld von fliegenden Händlern in den Zügen angeboten, oder direkt an der Straße verkauft. Eingewickelt in Zeitungspapier sind diese proteinhaltigen Bratlinge ein leckerer Snack für zwischendurch.
Zu den gemahlenen Linsen werden gehackte Zwiebeln, Chilischoten, Ingwer, Curryblätter, Asafötida und Salz hinzugefügt. Asafötida ist ein getrocknetes, harzähnliches Gewürz, dem eine verdauungsfördernde Wirkung nachgesagt wird und daher auch oft in der indischen Küche für schwer verdauliche Gerichte Verwendung findet.
Halapa
Halapa ist ein beliebter Snack, der gerne zu einer Tasse Tee gereicht wird. Halapa besteht aus dunklem Reismehl, der mit einer Kokos-Zuckermasse gefüllt und im Bananenblatt gedämpft wird.
Samaposha Aggala
Diese leckere Nachspeise, namens Samaposha Aggala haben wir bei unserem Portrait Chamara entdeckt. Seine Mutter Latha hatte uns diese Kugeln nach unserem Regenwaldbesuch zur Stärkung gereicht. Samaposha ist eine Fertigmischung, welche es überall in Sri Lanka zu kaufen gibt. Sie besteht aus Sojakörner, Reis, Maismehl, Calcium und Mungobohnen. In Sri Lanka wird Samaposha als „perfekte oder harmonische“ Nahrung gesehen. Ein Grund mehr uns mit zahlreichen Vorräten auszustatten. 😉
Typische Frühstücksspeisen
Neben der Vielzahl an Currys, die zu jeder Tageszeit verzehrt werden, gibt es auch typische Frühstücksspeisen. Bei unserer Rundreise durchs Land nahm uns Chamara aus Mediripitiya mit auf eine Tour durch den Regenwald. Am nächsten Morgen bereiteten wir sein Lieblingsgericht und damit eigentliche typische Frühstücksspeisen Sri Lankas, zu.
Hoppers
Hoppers sind rund gewölbte Reispfannkuchen mit Kokosnussmilch, die in einer speziellen gusseisernen Pfanne hergestellt werden. Bei einem Egg Hopper wird zusätzlich ein Ei und eine Prise Pfeffer auf den Teig gegeben. Dazu passen Beilagen, wie Lunu Miris, Onion-Sambol oder Seeni-Sambol perfekt.
String Hoppers (Idyyappam)
String Hoppers sind gedämpfte Reisnudeln. Ihr Eigengeschmack ist sehr neutral und daher werden String Hoppers auch gerne mit scharfen Beilagen gegessen. Traditionell werden String Hoppers mit einer holzernen String-Hopper-Presse geformt, auf gewölbten Bambusmatten gelegt und im Dampftopf gedämpft. Ein tolles Video über die Zubereitung haben wir hier gefunden.
Coconut Rottis
Coconut Rottis sind ausgebackene kleine Fladenbrote aus Mehl, Kokosnussmilch, frischen Kokosnussraspeln und Chiliflocken. Die in Kokosöl angebratene Zwiebelmischung (Onion Sambol) wird ebenfalls mit den sogenannten Coconut Rottis gegessen.
Pani Pol Pancakes
Pani Pol sind Pancakes mit einer karamellisierten Honig-Kokosnussfüllung. Die zitronengelbe Farbe erhalten die Pancakes durch gelbes Chilipulver.
Curd
Curd ist ein aus Büffelmilch hergestellter Joghurt, ähnlich fest wie Quark. Dieser wird mit Palmzucker oder Palmhonig gegessen. Zusammen mit dem großen Angebot an süßlich schmeckenden Früchten ist dies eine hervorragende Alternative zu den herzhaften Frühstücksvarianten. Wird in Sri Lanka Joghurt bestellt, ist dieser von vornherein gesüßt.
Früchte
Sri Lanka bietet eine unbeschreibliche Vielzahl an Früchten. Auch wenn man Ananas, Mango, Wassermelonen und Bananen aus dem deutschen Supermarkt kennt, schmecken die Obstsorten auf der Insel doch sehr viel intensiver. Außerdem gibt es an Mangos und Bananen viele verschiedene Sorten.
Überall auf der Insel findet man bunte Obststände mit freundlichen Marktverkäufern, die gerne bereit sind den Geschmack der Früchte und deren Zubereitung zu erklären. Kostenlose Verköstigungen sind dabei meistens inbegriffen 😉
Banane
Sri Lanka ist ein Paradies für Bananenverfechter. Auf der Insel gibt es über 30 unterschiedliche Sorten, die alle etwas anders schmecken.
Kochbananen sind nicht für den Rohverzehr geeignet, sondern werden, wie der Name bereits sagt, gekocht, gebacken oder geröstet, aber auch getrocknet und zu Bananenchips weiterverarbeitet. Sie enthalten kaum Zucker und bestehen hauptsächlich aus Stärke.
Die rote Banane ist uns aufgrund ihrer auffälligen Farbe sofort ins Auge gestochen. Eine wunderschöne Frucht, die etwas süßer schmeckt als unsere „normale“ Banane. Ihre Textur ist sehr weich.
Die kleinen King-Bananen besitzen einen Hauch von Limettengeschmack und zählen zu unseren persönlichen Bananenlieblingen 😉
Bananaflower
Aufgrund ihrer Schönheit sticht die violettfarbene Bananenblüte auf jedem bunten Obst- und Gemüsemarkt Sri Lankas heraus. Verwendet werden die zarten Blätter und die sich dazwischen befindenden kleine Fruchtblüten, aus denen lediglich der dünne, mittlere Strang abgetrennt werden muss. Kleingehackt wird die Blüte auch für Currys verwendet, hat aber geschmacklich wenig mit der Banane zu tun. Zu essen bekamen wir den Bananenblüten-Salat bei unseren Gasteltern in Hatton, den wir unbedingt mal probieren wollten.
Anoda (Stachelannone)
Die dunkelgrünen Anoda-Früchte sind stachelig und meist eiförmig. Das weiße Fruchtfleisch im Inneren schmeckt süßsauer, ist sehr weich und erfrischend. Wegen ihrer Nährstoffe werden Anoda-Früchte auch für Ayurveda-Behandlungen verwendet.
Jackfruit
Reife Jackfrüchte schmecken wie ein Mix aus Banane und Ananas. Die Konsistenz von unreifen Früchten ähnelt einem Hähnchenbrustfilet, daher wird diese Frucht auch gerne als Gemüsefleisch bezeichnet und als Füllung für Teigtaschen verwendet.
Jackfrüchte können bis zu 10 Kilo wiegen und besitzen eine hellgrüne und genoppte Schale. Die hellen Kerne, die man im Inneren der Frucht findet, werden zu Mehl für Papadams verarbeitet oder geröstet mit Salz als Snack gegessen.
King Coconut
An beinahe jeder Straßenecke verkaufen Händler frische Königskokosnüsse, deren Saft nicht nur lecker, sondern obendrein gesund ist. Nachdem der Saft getrunken ist, kann die Nuss halbiert und das weiße Fruchtfleisch herausgelöffelt werden.
Gewürze
Sri Lanka ist eine Gewürzinsel! Wichtige Bestandteile sind Curryblätter, Kardomon, Kurkuma, Chilis (frisch und/ oder getrocknet), geröstetes Currypulver, Koriandersamen, Zimt, Zitronengras, Ingwer, Garam Masala, Anis, Zimt, Nelken, Pfeffer, Bockshornklee, Minze und Sesam.
Wer mehr über die einzelnen Gewürze erfahren möchte, darf sich unseren Blogbeitrag „Indische Gewürze für ein Chicken Curry“ durchlesen. Hier haben wir bereits einige exotischen Gewürze beschrieben.
Im Folgenden möchten wir noch drei Gewürze besonders hervorheben, da diese aus der Küche Sri Lankas nicht wegzudenken sind und einen hohen Stellenwert in der singhalesischen Küche einnehmen.
Geröstetes Currypulver
Bei diesem Gewürz werden Zutaten, wie Chili, Koriander, Fenchelsamen, Kümmel, schwarzer Pfeffer, Kurkuma, Zimt und Curryblätter vor dem Mahlen geröstet. Dadurch erhält dieses Gewürz ein besonderes Röstaroma und eine dunkle Farbe, die in zahlreichen Currys Verwendung findet.
Ceylon-Zimt
Ceylon-Zimt ist das bekannteste Gewürz aus Sri Lanka. Dabei werden mehrere dünne und kurze Innenrinden vom Ceylon-Zimtbaum zu einer großen und stabilen Stange zusammengerollt und für einige Tage zum Trocknen gelagert. Sein Aroma ist sehr fein und dezent. Cumarin kommt darin kaum vor.
Die Rinde des Ceylon-Zimtbaums hat einen hohen Anteil an Eugenol, das sehr an Nelken erinnert. Zimt wird überwiegend mit Süßspeisen in Verbindung gebracht. Doch in der indischen/ srilankischen und orientalischen Küche wird das Gewürz auch bei Curry- und Fleischgerichten verwendet.
Curryblätter
Der Curry-Baum wird in Sri Lanka auch als Karapinncha bezeichnet. Seine Blätter finden in zahlreichen Gerichten in Sri Lanka und Indien Verwendung. Curryblätter schmecken sehr frisch und beinhalten eine leichte Citrusnote.
Getränke
In Sri Lanka wird in der Regel warmes Wasser zu den Mahlzeiten von den Einheimischen getrunken, da es bekömmlicher für den Magen ist und bei der Verdauung von fettreichem Essen hilft.
Aufgrund der zahlreichen saftigen Tropenfrüchte, die auf Sri Lanka vorkommen, werden gerne auch frisch zubereitete Säfte und vor allem Kokosnussmilch als Erfrischungsgetränke gereicht. Sehr lecker ist es, wenn Fruchtsäfte mit dem Wasser der King Coconut vermixt werden. Unsere Lieblinge sind Maracuja- und Mangosaft.
Das Hauptgetränk Sri Lankas ist Tee. Dieser ist auch unter dem Namen Ceylon bekannt, der Begriff ist ebenfalls der frühere Name Sri Lankas. Ursprünglich war der Tee lediglich ein Ersatz für die Kaffeepflanzen, die Mitte des 19. Jahrhunderts von einem Pilzbefall zerstört wurden. Doch durch den Pilzbefall und dem Teeanbau auf Sri Lanka spielt Kaffee heute nur noch eine Nebenrolle. Vereinzelt findet man noch kleinere Kaffeeplantagen im Land, doch guten Kaffee haben wir auf unserer Rundreise nicht bekommen. Leider L Heute gehört Sri Lanka zu den größten Tee-Exporteuren weltweit.
Die bekannteste einheimische Spirituose des Landes ist Arrak, der aus Palmwein hergestellt wird. Die Brauerei des sogenannten Lion Biers sitzt in Colombo. Das Bier ist mild und sehr zu empfehlen. Man bekommt es fast an jedem Örtchen auf Sri Lanka.
Wein ist auch erhältlich, da diese Spirituose aber importiert wird, ist sie demzufolge auch teurer.
Wir sind ganz verzaubert von der singhalesischen Küche und ihrer Vielfalt an Gemüsesorten, Gewürzen und Kräuter. Die Grüne Pfanne war unser stetiger Begleiter, egal ob beim Besteigen des Adams Peak, bei den wunderschönen Zugstrecken durch die grünen Hügellandschaften, oder in heimischen Küchen am Herd. Nur gerne denken wir an unsere 4-wöchige kulinarische Rundreise durch dieses farbenfrohe und fröhliche Land zurück. Wir vermissen ihr „Rice &Curry“, ihr Fingerfood, den Saft der Kokosnuss und insbesondere ihre Inselbewohner Madu und Chamara. Unglaublich, welch Türen die Grüne Pfanne diesmal für uns geöffnet hat. Und was bleibt sind Erinnerungen und eine Grüne Pfanne voller Fernweh! 😉
... liebt die schönen Dinge der Welt. Ihre Wurzeln liegen in Kasachstan, im Herzen ist sie aber ein echter Globetrotter. Asiatische-Gefilde bereist sie ganz besonders gerne. Ihre Kreativität nutzt Alwina am liebsten dazu, etwas Neues und Einzigartiges zu schaffen.
4 Comments
Wow, ein super ausführlicher Artikel! Das meiste davon habe ich in Sri Lanka auch probiert, von manchen Speisen kannte ich allerdings den korrekten Namen gar nicht. Ich habe versucht Hoppers daheim zu machen und es als sehr schwierig empfunden ohne die richtige Pfanne und das richtige Reismehl 🙁 Das ist leider dann immer die Problematik, wenn man Dinge aus dem Urlaub daheim kochen will…
Liebe Grüße,
Ela
Hallo Ela,
erstmal vielen Dank für deine schönen Worte 🙂 Und du hast vollkommen Recht, egal was man zuhause nachkochen versucht, auf Sri Lanka schmeckt es einfach besser 🙂 An die Hoppers selbst, haben wir uns noch nicht gewagt. Patricia, die ja als Reiseleiterin tätig ist, wir Ende des Jahres erneut nach Sri Lanka reisen und uns dann auch eine Hoppers-Pfanne besorgen. Darauf freu ich mich bereits wie ein kleines Kind 🙂 Und dann werden wir mal in der Küche rumexperemtieren und hoffen, dass wir das auch so hinbekommen wie die Eltern von Chamara. Pfannomenale Kocherlebnisse, Alwina
Groß – Groß – Großartig, ihr seid spitze!!!
Viele Grüße sendet
Jesse-Gabriel
Vielen herzlichen Dank 🙂 Schöne Grüße aus Fulda, Alwina