Reishunger – hier dreht sich alles um den Reiskorn. Ob Produktshop, Kochzubehör, passende Rezepte oder Wissenswertes rund um die Vielfalt der Körner – hier werdet ihr sicherlich fündig. In diesem Gastbeitrag setzt sich Reishunger mit dem Reispapier auseinander. Wer denkt, dass das Papier ausschließlich zum Essen produziert wird, liegt falsch. Denn für die Herstellung von Kultgegenständen oder in der Malerei findet es ebenfalls Verwendung. Wir Pfannenträger durften Duc, dem Besitzer eines vietnamesischen Frühstücksrestaurants in Berlin, bei der Zubereitung seines Lieblingsgerichts Bánh cuốn über die Schultern schauen. Das dazu benötigte Reispapier stellt er mit der traditionellen Dampfmethode auf einem Seidentuch her. Zum Video geht’s hier lang. Außerdem konnten wir in Vietnam selbst schon einige Reispapierproduktionsstätten besuchen und haben das faszinierende Herstellungsverfahren ebenfalls in einem kurzen Video festgehalten. Damit werdet ihr belohnt, wenn ihr es bis zum Ende des Artikels schafft 😉
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Reispapier ist nicht gleich Reispapier
[Quelle: www.reishunger.de]
Hochwertiges Chinesisches Reispapier eignet sich bestens für die Aquarellmalerei. Mit japanischem Reispapier werden sogar Lampenschirme bespannt. In Nepal werden Göttermasken aus dem feinen Papier hergestellt. Und vietnamesisches Reispapier, Banh trang, ist perfekt, um kleine Speisen einzurollen.
In Deutschland kennen wir Reispapier meist in Form von frittierten kleinen Frühlingsrollen, aber auch die Sommerrolle, auch als Glücksrolle bekannt, aus der Küche Vietnams erfreut sich hier immer größerer Beliebtheit. Man muss ein Bisschen üben, eh man selber den perfekten Dreh für die Röllchen aus Reispapier raus hat. Ohne ein paar Tipps und Tricks ist man sonst schnell total von der Rolle!
Das Besondere am Reispapier
Reispapier wird aus Reismehl hergestellt und ist vor allem in der asiatischen Küche für das Verpacken von kleinen Köstlichkeiten beliebt. Neben ihrem appetitlichen Aussehen haben Reispapierblätter die geniale Funktion, die Bestandteile einer frischen Sommerrolle oder eines Wan Tan im Inneren zu umschließen und zusammenzuhalten. Das Beste: Das Auge isst mit und jederzeit ist zu sehen, was verspeist wird. Da das Reispapier kaum Eigengeschmack hat, verfälscht es die köstlichen umhüllten Zutaten nicht. Durch den Mantel aus Reispapier können die Speisen auch ganz einfach und bequem mit der Hand gegessen werden. Das essbare Reispapier selber herzustellen, ist nicht ganz ohne: Deshalb können Reispapierblätter im asiatischen Supermarkt gekauft und dann zu Hause kreativ gefüllt werden.
Essbares aus Reispapier
Köstlichkeiten aus Reispapier können auf unterschiedliche Weisen zubereitet werden: Kurz im Wasser eingetaucht, wird es flexibel und kann direkt verzehrt werden. Aber auch zum Frittieren eignet es sich. Wichtig ist, dass die Ecken stets gut verschlossen sind. Besonders beliebt und bekannt sind knackige Frühlingsrollen aus Reispapier. Hinter Reispapierwraps verstecken sich kleine Snacks, die nach Belieben gefüllt werden können. Genauso wie vietnamesische Sommerrollen sind sie ein super leichter Happen für Zwischendurch. Und noch ein Vorteil: Reispapier ist gluten- und laktosefrei.
Reispapier in Vietnam
In Vietnam werden die Reispapierblätter in mühevoller Handarbeit hergestellt. In der Regel handelt es sich um Ein-Frau-Betriebe, die sich um die Herstellung kümmern. Zunächst wird der Reispapierteig auf Stoff gestrichen, der über einen Topf mit dampfendem Wasser gespannt ist. Im Anschluss werden die einzelnen Blätter mit viel Fingerspitzengefühl auf Bambusmatten zum Trocknen ausgelegt: Daher haben sie auch ihr charakteristisches Muster. In der Sonne können sie dann ganz entspannt zum Trocknen hängen. Beeindruckend: Eine Frau schafft an einem einzigen Arbeitstag bis zu 1600 Reisblätter.
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[Fotos: Alwina Neumann]
Pfannenträgerin Alwina zu Besuch in vietnamesischer Reispapierfabrik
Bei meinem (Alwinas) sechswöchigen Backpacker-Trip durch Vietnam zählte die zweitägige Boots- und Busfahrt ins Mekong Delta zu meinen persönlichen Highlights. Ein vietnamesischer Guide erzählte mir, dass das fruchtbare Mekong Delta bis zu drei Reisernten im Jahr erlaubt, damit könne theoretisch die gesamte Bevölkerung Vietnams ernährt werden. Zusätzlich bleibe einiges für den Export übrig, der den Lebensunterhalt vieler Arbeiter_innen im Reisgewerbe sichert. Der Guide führte uns auch in eine Reispapierfabrik, in der Reispapier und -nudeln hergestellt werden. Die dazugehörigen Bilder habt ihr ja bereits weiter oben entdecken können. Das nachfolgende Video gibt nochmal tolle Einblicke in diese aufwändige Handarbeit.
Auch abgesehen vom Reis gleicht Vietnam und insbesondere das Mekong Delta einem kulinarischen Abenteuer. Can Tho, eine Provinz in dieser Wasserlandschaft, ist bekannt für ihre Floating Markets. Hier findet man eine faszinierende Auswahl an Obst- und Gemüsesorten. Händler verkaufen ihre Ware auf Booten, das ganze Leben scheint sich auf dem Fluss abzuspielen. Ein unglaublicher und unvergesslicher Anblick. Im Blogbeitrag zum Lieblingsgericht von Duc habe ich am Ende bereits einige meiner Vietnamhighlights aus 2015/16 in Textform und Slideshow veröffentlicht, falls ihr noch nicht genug bekommen habt 😉
Rezeptideen der Grünen Pfanne 🙂
Die Grüne Pfanne liebt die vietnamesische Küche und somit auch das Reispapier. Anbei unsere Reispapier-Lieblinge. Klickt Euch durch und gönnt eurem Magen ein Stück Vietnam 😉
... liebt die kulinarischen Dinge der Welt. Seit sie groß genug war in die Töpfe auf dem Herd zu luken, ließ sie die Leidenschaft für gutes Essen nicht mehr los. Essen ist für sie als Archäologin, Geschichts- und Museumswissenschaftlerin auch immer ein interessantes Forschungsfeld.
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