Diese Frage hören wir ziemlich oft und deshalb schreiben wir hier mal unsere Gedanken zum Thema nieder.
Jeder hat eins und kann gar nicht genug davon bekommen: das Lieblingsgericht! Erkennungsmerkmal ist, dass einem schon beim Gedanken daran das Wasser im Mund zusammenläuft.
Garfield vergöttert seine Lasagne, Helmut Kohl liebt seinen Saumagen, bei Obelix geht ohne ein saftig zubereitetes Wildschwein rein gar nichts und Brat Pitt schwört auf Pizza.
„Geselliges Vergnügen, muntres Gespräch muß einem Festmahl die Würze geben" - William Shakespeare







Auf Reisen haben wir gemerkt, dass Essen sehr viel über die Kultur und Geschichte von Menschen verrät. So bekamen wir bereits bei unseren Kocherlebnissen tiefe Einblicke in die Lebenswelten. Denn hinter Lieblingsgerichten verbergen sich Erinnerungen, Glücksmomente und ganz beeindruckende Geschichten – die neben dem gemeinsamen Kochen am Herd geteilt werden möchten.
Wir sind immer ganz aufgeregt, wenn ein Drehtag ansteht und ganz gespannt was uns dieser Mensch so erzählen wird. Dadurch lernen wir sehr viel, erweitern unseren kulinarischen Horizont und bauen durchs gemeinsame Kochen Vorurteile und Grenzen zwischen Kulturen ab. Lieblingsgerichte sollen uns verbinden.
Voneinander und miteinander lernen – das ist wohl unsere Motivation, die wir teilen möchten! Ganz egal, ob in der weiten Ferne oder vor der eigenen Haustür.
Seiteninhalte
Jéronimo und sein Pastel de Papas
Das erste Lieblingsgericht wurde in Buenos Aires entdeckt. Dort startete ich (Patricia) meine Reise durch Argentinien. Ich war ziemlich nervös, denn ich wusste schließlich nicht, welcher Einwohner dieser Millionenstadt mit mir sein Lieblingsgericht kochen würde. Doch wie heißt es so schön: “Das Leben beginnt da, wo die Komfortzone aufhört.” Und so traf ich aufgeregt auf Jéronimo, zusammen bereiteten wir einen argentinischen Kartoffelkuchen, Pastel de Papas, zu. Schnell wurde mir klar, dass das gemeinsames Kochen und Essen die Seele öffnet und wir tolle Gespräche führten. Jéronimo war einfach der perfekte Start und weckte in mir die Neugier, viele weitere Lieblingsgerichte zu entdecken und den Menschen dahinter kennenzulernen.
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Inés und ihr Lieblingsgericht Guiso de Quinoa y Vegetales
So zog ich nach gut zehn Tagen weiter in den Norden von Argentinien. In einem kleinen wild-west-Dörfchen namens Tilcara traf ich auf Inés. Inés ist eine wahre Frohnatur und Kämpferin. Sie besaß ein kleines Restaurant, in dem es die leckersten Empanadas gab und baute einen Großteil des Gemüses selbst an. Der Raubbau an der Natur ist ihr ein Gräuel und sie versucht, in ihrer kleinen Sphäre die Erde zu nutzen, aber nicht auszubeuten. „Alles was man braucht, findet man in der Erde vor der Haustür“, sagte sie. Als wir zusammen kochten, habe ich genau das erlebt. Wir kochten auf einer offenen Feuerstelle einen bunten, schmackhaften Eintopf „Guiso de Quinoa y Vegetales.“ Es war eine Ehre für mich, mit dieser wundervollen, lebenslustigen Frau einen ganzen Tag zu verbringen. Stelle ich mir ein Paradies vor, dann bin an diesem kleinen, kunstvollen Haus, umgeben von der Natur mit all ihren Schätzen.
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Maninder & Kanwarjit mit Chicken Curry
Doch wie es nun mal so ist, hat jede Reise ein Ende. Etwas Gutes hatte es: ich traf wieder auf die anderen Pfannenträgerinnen, Alwina und Silvia. So konnten wir gemeinsam ans Werk und unsere Erfahrungen untereinander teilen. Das erste deutsche Portrait wurde indisch und dann gleich ein Doppelpack. Maninder aus Stadtlohn hatte seinen Freund Kanwarjit aus Indien zu Besuch. Beide verband das Gericht aus der Kindheit und so wurde ein aromatisches Chicken Curry zubereitet. Nicht nur der Einblick in die indische Gewürzküche faszinierte uns auf Anhieb, es war vor allem die tiefsinnige Freundschaft der beiden, die trotz der Entfernung seit über 40 Jahren anhält.
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Jörg mit seinem Lieblingsgericht Lachsforelle
Der Genuss des nächsten Lieblingsgerichts blieb allein Alwina vorenthalten, denn mit ihren Arbeitskollegen besuchte sie kurzerhand Jörg aus Lauterbach, ebenfalls Arbeitskollege, beim Angeln. In der freien Natur wurden frische Fische zubereitet und über dem Feuer gegrillt. Es war eine ganz neue Erfahrung den Weg bis zum fertigen Fisch hautnah mitzuerleben und nicht wie üblich die bereits zugeschnittenen Filetstücke im Supermarktregal zu sehen. Es war ein unglaublich toller und tiefsinniger Abend, denn zwischen Alwinas Arbeitskollegen ist eine wunderbare Freundschaft entstanden, die bei der herrlich duftenden Lachsforelle und einem Schluck Wein weiter zusammen gewachsen ist.
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Die wilden Wildschweinrouladen von Lara
Dieses Mal wurde es wild in Bergkamen und wir konnten wieder zu dritt anrücken. Lara schwört auf ihr Lieblingsgericht: es gab Wildschweinrouladen mit Rösti und glasierten Möhren. Da Lara seit Jahren einen Jagdschein besitzt, erlegt sie bzw. ihr Freund Fabian, ebenfalls Jäger, die Tiere selbst. Das schreckte uns zunächst etwas ab, sensibilisierte uns aber gleichzeitig viel mehr im Umgang mit Tieren. Lara hat mit ihrer sehr reflektierten Einstellung zum Jagen ein Bewusstsein in uns geweckt. Sie ist ein ganz besonderer Mensch, dem der Jägerhut nicht nur gut steht, sondern der ihn auch wirklich verdient hat.
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Hanne und Ihre Piirakka
Unser Herzchen schlug höher als wir von Hannes pfannomenalen Lieblingsgericht erfuhren. Die finnischen Teigtaschen, namens Piirakka, werden mit salzigem Milchreis gefüllt und mit einer Eibutter bestrichen. Wir lieben Teigtaschen und diese für uns unbekannte Füllung gab uns einen ersten Einblick in die bislang noch nicht wirklich entdeckte nordische Küche. Hanne erzählte viel über ihre finnischen Wurzeln und der zeitweiligen Sehnsucht nach dem Land der tausend Seen. So haben uns ihre Geschichten mindestens genauso wie ihre außergewöhnlichen Teigtaschen beeindruckt.
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Sady und Ihr Lieblingsgericht Pollo con Moros y Christianos
Zum ersten Mal überquerte Alwina den Atlantik und reiste zusammen mit der Grünen Pfanne nach Kuba. Die Aufregung stand uns allen ins Gesicht geschrieben, denn wer wusste schon, ob es einen Kubaner geben wird, der Pfannenliebling sein Lieblingsgericht präsentiert. Doch bei dem lebenslustigen und offenen Volk war das gar nicht allzu schwer und Sady zeigte uns ihr geschichtsträchtiges Lieblingsgericht „Pollo con Moros y Christianos“, das einiges über die Vergangenheit der Insel vor der Revolution verriet. Aber das war nicht alles: Sady eröffnete Alwina tiefe Einblicke in ihr Leben und sprach über das Leben in Kuba mit seiner herrschenden Armut und seinen politischen Schranken. Nichtsdestotrotz strotzen die Kubaner vor Lebensfreude, etwas das unserer Konsumgesellschaft so manches Mal fehlt.
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Watcharin mit Laab
Zurück in Deutschland nahm uns Watcharin aus Fulda auf eine gedankliche Reise mit nach Thailand. Dort verbrachte er seine Kindheit und verbindet mit dieser Zeit sein Lieblingsgericht. Laab ist ein lauwarmer Salat aus gehacktem Fleisch, vielen Kräutern und Chilies. Innerhalb weniger Stunden bekamen wir tiefe Einblicke in das Land des Lächelns, die Küche und in eine faszinierende Lebensgeschichte. Wir sind von Watcharins Können am Herd, seiner Disziplin und sympathischen Art tief beeindruckt. Einfach großartig, dass wir Pfannenträger den Menschen und Koch hinter der grandiosen Speisekarte von Chaang Noi hautnah erleben durften.
Es ist für uns immer wieder aufs Neue überraschend, wie man sich über das gemeinsame Kochen kennenlernt. Es war uns eine Ehre mit diesen zauberhaften Menschen die Grüne Pfanne zu schwingen und freuen uns, wenn wir wieder über den Pfannenrand schauen dürfen.
„Widme dich der Liebe und dem Kochen mit ganzem Herzen“ - Dalai Lama
Mit der Grünen Pfanne verbinden wir Pfannenträger Eigenschaften, die uns allen sehr wichtig sind: Geschmack, Einfühlungsvermögen, Kreativität und Interesse an bunten Kulturen. Pfannenliebling ist eine richtige Herzenssache geworden, die uns nicht nur in den Genuss verschiedenster Gerichte bringt, sondern vor allem mit Menschen verbindet, um zusammen zu lieben, zu lachen und zu lernen.
„Eine gute Küche ist das Fundament allen Glücks.“ - Georges Auguste Escoffier
... liebt die kulinarischen Dinge der Welt. Seit sie groß genug war in die Töpfe auf dem Herd zu luken, ließ sie die Leidenschaft für gutes Essen nicht mehr los. Essen ist für sie als Archäologin, Geschichts- und Museumswissenschaftlerin auch immer ein interessantes Forschungsfeld.
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