Nun bereits zum sechsten Mal verschlug es die Grüne Pfanne in den schönen Vogelsbergkreis. Hier, genauer gesagt in Renzendorf, traf Sie auf Ide und ihr köstliches Lieblingsgericht Zwetschgenknödel. Das Teigtaschenglück ist wiedermal auf meiner Seite. Jeder der mich kennt, weiß auch von meiner Leidenschaft und der Entdeckungslust dieser kulinarischen Raffinessen. Kohlenhydrate hin oder her, zu Teigtaschen kann ich einfach nicht „Nein“ sagen.
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Meine Teigtaschensammlung bekommt Nachwuchs
Doch wie kam es überhaupt dazu, dass Pfannenliebling Ide einen Besuch abstattete? Vielleicht erinnert Ihr Euch noch an Sigi mit ihrem Lieblingsgericht Beutelches. Sigi und Ide sind beide neue Arbeitskollegen von mir, die ich dieses Jahr aufgrund einer neuen beruflichen Herausforderung kennenlernte. Beim Betrachten von Sigis Video meinte Ide so ganz beiläufig, dass Sie auch gerne bei Pfannenliebling mit ihrem Lieblingsgericht Zwetschgenknödel mitmachen würde. Diese Aussage sorgte für viel Gelächter im Raum und Sigis erste Reaktion darauf war: „Und wer soll kochen?“ Mein Interesse war genauso geweckt wie Ides Ehrgeiz auch. Mit Ides Worten: „Ich bekomm das schon hin“, vereinbarten wir einen Drehtermin im beschaulichen Renzendorf. Wie bereits erwähnt, zu Teigtaschen kann ich nur schwer Nein sagen 🙂 Nicht um sonst ist meine Teigtaschensammlung so groß 🙂
Mama Inge sei Dank
Dort angekommen begrüßte mich eine gutgelaunte Ide, die mir sofort ihre Mama Inge vorstellte. Mama Inge wird sie heute in der Küche unterstützen, schließlich habe Ide ihr Lieblingsgericht noch nie selber zubereitet. So im Nachhinein betrachtet, war Mama doch mehr als nur eine Küchenassistentin, aber dazu später mehr. 🙂
Ide ist 42 Jahre jung, verheiratet und Mutter einer noch neun jährigen Lara und einem 3 Jahre alten Leo. Ihre größte Leidenschaft gilt dem Tennis. Sie selbst beschreibt sich als freundlich, lustig, offenherzig. Ihr Herz hängt an der Familie und ihre Ruhe zeichnet Sie aus. Unkompliziert geht sie die Dinge einfach an.
Zwetschgenknödel
Für Pfannenliebling bereitet sie ihr Lieblingsgericht zum ersten Mal selber zu. Sie zählt sich selber nicht zur perfekten Köchin und das Zubereiten ihrer geliebten Leibspeise dauere ihr einfach zu lange. Zumal das Essen der Zwetschgenknödel auch viel mehr Freude bereitet als das Kochen. 🙂 Verständlich.
Das Rezept zu Ides Lieblingsgericht stammt ursprünglich aus dem heutigen Tschechien. Ihre Urgroßmutter Katharine bekam dieses von einer Flüchtlingsfamilie aus Böhmen. Katharine liebte diese Zwetschgenknödel auf Anhieb, so dass sie dieses Gericht in ihrem ständigen Küchenrepertoire aufnahm und das Rezept für die Nachwelt niederschrieb.
Mama Inge kannte die Zubereitung und die Zutaten alle auswendig und somit stellte sie auch für Ide die perfekte Küchenfee dar. Mit der Schürze von Pfannenliebling bewaffnet ging es auch samt detaillierten Anweisungen von Mama Inge an die Arbeit. Mehl abwiegen, Milch erwärmen, eine Mulde formen, Hefe bröckeln … Die ersten Aufgaben meisterte Ide trotz vieler Rückfragen mit Bravur 😊 In ihrem Höhenflug fiel dann auch der Satz: „Mama, ich werde noch die perfekte Hausfrau“, dicht gefolgt von „Mama, muss der Teig wirklich so aussehen?“ Es war wirklich ein Gedicht für mein Lachorgan, Ide bei der Küchenarbeit zuzuschauen.
Naschkatzen aufgepasst
Nachdem die Hefe 20 Minuten geruht hat, ging es an die Teigherstellung und hier wurde jedem bewusst, Mama Inge muss helfen. So ein Hefeteig kann aber auch störrisch sein. 🙂 Dank Inge war der Teig perfekt und konnte für weitere 20 Minuten Sonne tanken.
Nun ging es den frischen Zwetschgen an der Kern. So dachte ich zumindest, doch Mama Inge teilte mir mit, dass der Zwetschgenkern bei diesem Gericht nicht entfernt wird. Er sorgt sogar für zusätzliches Aroma. Spannend! Mama Inge wies mich aber darauf hin, dass man die Zwetschgen dennoch mit einem Messer halb durchschneiden sollte, um zu schauen, ob sich hier kein Wurm in der Frucht befindet. Das macht Sinn 🙂 Für die ganz süßen Naschkatzen da draußen, kann man den Kern natürlich auch durch einen Zuckerwürfel ersetzen und dann erst in den Teig einrollen. Zwetschgenknödel können entweder in heißem Wasser gekocht oder über Wasserdampf gegart werden. In unserem Fall kommt die zweite Variante zum Einsatz.
Auch ohne Dampfkochtopf kein Problem
Die Speisezubereitung mit Wasserdampf ist eine traditionelle Garmethode, die insbesondere in Asien seit Jahrtausenden zum Einsatz kommt. Dabei haben die Lebensmittel keinen direkten Kontakt zum Wasser. Sie befinden sich auf einer darauf liegenden meist gelochten Platte und werden lediglich vom Wasserdampf umhüllt. Für Teigtaschen, die in Wasser leicht zerfallen können, bietet sich dieses Verfahren wunderbar an 😉
Aber auch ohne einen Dampfkochtopf kann man leckere gedämpfte Zwetschgenknödel herstellen. Dabei erzählte mir Mama Inge, dass man einfach einen normalen Topf nimmt, diesen zur Hälfte mit kochendem Wasser befüllt, ein normales Geschirrhandtuch darüberlegt und mit Wäscheklammern oder einem Weckgummiband befestigt. Die Knödel werden auf das Tuch gelegt und mit einem Deckel verschlossen. So hat es auch Ides Urgroßmutter schon gemacht, als es noch keine Dampfkochtöpfe gab. Eine großartige Sache, vor allem wenn man sich nicht noch ein zusätzliches Küchengerät anschaffen möchte, oder wie in meinem Fall, die Küche einfach zu klein ist. 🙂
Gekocht wurde übrigens auf dem Holzherd vor dem Haus. Dieser war mit einer Feuerstelle, einem Backofen und nutzbaren Herdplatten ausgestattet. Gekonnt wurde fleißig immer Holz nachgelegt. Das bekam die Grüne Pfanne so auch noch nie geboten. 🙂 Während Ide und ich mit Selfie-machen beschäftigt waren, hat sich Mama Inge selbstverständlich um die Zubereitung aller Knödel gekümmert. Was hätten wir nur ohne Sie gemacht?
Mit dem Tischgebet „Zum Glück war Mama da“ wurde schließlich kurze Zeit später das Essen eröffnet 🙂 Ein Schüsselchen gefüllt mit Zucker & Zimt und ein Töpfchen mit heißer Butter standen neben den Knödeln und der Grünen Pfanne auf dem Tisch und rundeten das Knödelerlebnis geschmacklich perfekt ab.
Und auch wenn Ide und ich immer noch nicht wissen, warum man beim Hefeteigzubereiten immer einen Metalllöffel in die Mulde legt, glauben wir Mama natürlich. 🙂 Schließlich haben Mamas immer Recht 🙂 In dem Sinne: Guten Appetit!
Danke Mama Inge, ohne dich hätte ich wohl keinen einzigen Knödel serviert bekommen und deine Tochter wäre bereits bei der Teigzubereitung durchgedreht. Dank deiner fachkundigen Anleitung und deinem tatkräftigen Unterstützen kam ich in den Genuss dieses fantastischen Lieblingsgerichtes. Nicht um sonst habe ich die meisten Kerne auf dem Teller hinterlassen 🙂
Ide, deine Fröhlichkeit ist einfach nur ansteckend und auch wenn du nicht mit deinem Kochtalent glänzen magst, hast du bei dem mit Abstand witzigsten Drehtermin für einen ausgeprägten Lachmuskelkater gesorgt. Danke für dieses unvergessliche Erlebnis. Ich werde immer daran denken, wenn mir dieser Duft aus Zwetschgen und Zimt in die Nase steigt. Ein himmlisches Lieblingsgericht! Zusammen seid Ihr das perfekte Küchenduo :*
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