Was ich an Pfannenliebling liebe? Ganz einfach, mich faszinieren bunte Kulturen, Geschichten von früher und heute, von damals und jetzt. Ich bekomme die Möglichkeit für einen Tag in eine andere Welt bzw. Küche einzutauchen. Mir werden ganz besondere Geschichten erzählt. Diese Intimität, die ich beim Drehen erfahre, möchte ich nicht mehr missen. Ich bin dankbar für jedes Gespräch, für jedes neu entdeckte Lieblingsgericht, für jede Freundschaft, für jedes Abenteuer, egal ob in weiter Ferne oder vor der eigenen Haustür.
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Ich und ein Foodblog?
Hätte mir jemand erzählt, dass ich in zwei Jahren einen eigenen „Foodblog“ besitze, hätte nicht nur ich darüber gelacht. Auch all meine Freunde und Familie. Denn ich bin alles andere als talentiert in der Küche. Meine Kochkünste beschränkten sich auf Nudeln kochen und eine Tomatensauce zuzubereiten.
Ich habe in den letzten Jahren so viel gelernt, nicht nur wie man Teigtaschen faltet, nein, auch viel über mich selber. Auf Menschen zugehen, offen für neues sein, Meinungen zu akzeptieren, zu tolerieren. Diese Reise ist ein pures Abenteuer und manchmal auch sehr kalorienreich 😊 Aber was macht man nicht alles, um die Grüne Pfanne glücklich zu machen.
Alexis lernte ich im Sommer in Frankfurt auf dem Christopher Street Day kennen. Sein süßer französischer Akzent war einfach zum Anbeißen. Wir haben uns auf Anhieb verstanden und als wir uns dann noch auf einer Privatfeier einer gemeinsamen Freundin wiedergetroffen haben, stand fest: Alexis geht mit auf meine Pfannenreise.
Schokoholics aufgepasst!
Wir unterhielten uns viel über seine Heimat Frankreich, die Beweggründe seiner „Auswanderung“ und natürlich das Essen. Die obligatorische Frage nach seinem Lieblingsgericht, durfte dabei auch nicht fehlen. „Die Königin von Saba“, lautete seine Antwort. Gefolgt von, „der allerallerallerbeste französische Schokoladenkuchen der Welt!“ Oh là là, als Schokoholic sprang mein Herz natürlich auf Anhieb schneller und ich konnte den Drehtermin kaum abwarten.
Letztes Wochenende war es dann endlich soweit. In Heidelberg angekommen, erwartete mich ein gut gelaunter Alexis. Und das, obwohl wir eine Nacht davor noch ordentlich bis in die Morgenstunden Tanzen waren. Doch die Vorfreude auf Reine de Saba (der französische Name seines Lieblingsgerichtes) war einfach größer als der Schlafmangel. Zum Glück.
Was haben Galette und Gretschka gemeinsam?
Und als hörte Alexis meinen Magen knurren, fragte er mich, ob er mir zum Frühstück noch schnell ein Galette zubereiten soll, bevor es sündhaft schokoladig weitergeht. Galette? Die herzhafte Variante von Crêpe wird in Frankreich als Galette bezeichnet. Hierbei handelt es sich um einen dünnen Pfannkuchen aus Buchweizenmehl, der herzhaft belegt wird. Der Geschmack erinnerte mich auf Anhieb an meine Kindheit. Wie ihr wisst bin ich in Kasachstan geboren und die russische Küche ist ohne Buchweizen kaum vorstellbar. Buchweizen gab es bei uns ziemlich häufig als gesunde Beilage zu Fisch und Fleisch oder sogar als eigenständiges Hauptgericht (Gretschka, oder so ähnlich :)) Schön, dass man mit Essen so viele Erinnerungen wachrufen kann. Das Rezept habe ich mir natürlich auch ergattert, was man hat, das hat man eben 🙂 Klickt euch also satt, oder hungrig (ist wohl immer eine Auslegungssache :))
Alexis und sein Reine de Saba
Doch zurück zum sympathischen Alexis. Alexis ist 31 Jahre jung, lebt mit seinem Partner in einer schicken Altbauwohnung in Heidelberg. Vor zehn Jahren verließ er seine Heimat Frankreich, Grenoble und lebt seit dem in Deutschland. Er hat Physik studiert und arbeitet heute in einem großen IT-Unternehmen. Er selber kocht gar nicht so häufig, da er doch lieber von seinem Partner kulinarisch verwöhnt wird. Wenn er dann aber doch am Herd steht, dann bereitet er immer Rezepte zu, die ihn an seine Familie, seine Vergangenheit und Heimat beziehen. So auch Reine de Saba.
Sein Reine de Saba ist ein Familienrezept. Alexis probierte sich bereits durch zick Schokoladenkuchen auf Geburtstagen, doch kein Einziger konnte mit seiner Reine de Saba mithalten. Für ihn gibt es ausschließlich nur dieses eine Rezept.
Was dieser Kuchen allerdings mit der Königin von Saba zu tun hat, ist mir nicht bekannt. Doch eins weiß ich ganz genau! Dieser Kuchen schmeckt einzigartig, geht ganz einfach und zusammen mit Crème Anglaise ist es ein wahres Träumchen für alle Naschkatzen unter uns 😉
Eine Crème Anglaise, übersetzt Englische Creme ist eine aus Eigelb, Milch und Zucker hergestellte Vanillesauce, die sich nicht nur hochherrschaftlich anhört, sondern auch perfekt zur Königin von Saba passt 😉
Vive la poêle verte!
Die Atmosphäre in der Küche war toll. Es gab wohl kaum ein Moment, bei dem wir nicht lachen mussten. Sein französischer Charme, seine Lebensfreude sind mehr als ansteckend. Und obwohl wir als zwei Naschkatzen bereits das ein oder andere Mal den rohen Teig probieren mussten, bekamen wir die Kuchenform zum Glück. Ich fühlte mich noch nie zwei Kilo glücklicher als da 🙂
Merci Alexis pour ces aperçus de ta vie, pour ton ouverture d’esprit et ta joie. Merci d’avoir enrichi la Poêle Verte avec ton plat préféré et de m’avoir fait plaisir avec cette recette. Tu es un excellent hôte et je peux te dire que c’est de loin le meilleur gâteau au chocolat du monde ! Dans cet esprit : Vive la poêle verte!
Danke Alexis für die Einblicke in dein Leben, für deine Offenheit und deine Freude. Danke, dass du die Grüne Pfanne mit deinem Lieblingsgericht bereicherst und mich mit diesem Rezept beglückst. Du bist ein toller Gastgeber und auch ich kann mit Abstand behaupten: Das ist der allerbeste Schokokuchen der Welt! In dem Sinne: Es lebe die Grüne Pfanne!
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